14/12/2022
Handwerk zieht Bilanz des Jahres bei traditioneller Kartoffelsuppe
Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen lud zu regionalem Gedankenaustausch beim vorweihnachtlichen Kartoffelsuppe-Essen ein / Erstmals seit drei Jahren wieder Jahresab-schluss des Dortmunder und Lüner Handwerks mit zahlreichen Gästen
Mehr als 50 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung waren auf Einladung der Kreis-handwerkerschaft Dortmund und Lünen am Mittwoch zum traditionellen Kartoffelsuppe-Es-sen des Handwerks gekommen. Kreishandwerksmeister Christian Sprenger und der stellver-tretende Hauptgeschäftsführer Ludgerus Niklas begrüßten die Gäste im Bildungszentrum des Handwerks in Dortmund-Körne. In seiner Tischrede zog der Kreishandwerksmeister eine durchwachsene Bilanz des Jahres.
Jahr der schlechten Nachrichten
„2022 war ein Jahr der schlechten Nachrichten mit der weiterlaufenden Pandemie, Material-engpässen, gestörten Lieferketten, einer hohen Inflation, hohen Energiepreisen und täglich schlechten Meldungen aus der Ukraine,“ so Christian Sprenger. „All das hat uns im Hand-werk Kopfzerbrechen bereitet. Zum Glück hat sich ab November mit Preisbremsen und Er-stattungen ein Lichtblick gezeigt. Notwendige Entlastungen erreichen jetzt unsere Betriebe.“ Zugleich wies Sprenger auf den nach wie vor bestehenden Fachkräftemangel im Handwerk vor dem Hintergrund der Energiewende und des dringend benötigten sozialen Wohnungs-baus hin. Er forderte von anwesenden Politikern und Entscheidern einen Paradigmenwech-sel, um das Handwerk attraktiver für junge Menschen und gleichwertig zum Studium zu ma-chen. Mit Blick auf 2023 dämpfte Sprenger die Aussichten. Zu erwarten sei eine weiter ab-flauende Konjunktur im Handwerk vor dem Hintergrund eines sinkenden Verbraucherkon-sums und steigender Bauzinsen. „Viel Optimismus macht sich bei uns in der Perspektive nicht breit“, so der Kreishandwerksmeister. „Nicht wenige Betriebe bangen sogar um ihre Existenz angesichts hoher Energiepreise. Wir brauchen jetzt mehr positive Signale und Pla-nungssicherheit.“
Dank an Unterstützer und Ehrenamt
Ausdrücklich bedankte sich Sprenger abschließend bei allen Ehrenamtsträgern und den Un-terstützern des regionalen Handwerks aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Organisatio-nen. Er verband damit auch die Bitte, in der Unterstützung gerade in diesen Zeiten nicht
nachzulassen. Anschließend ließen die Anwesenden das Jahr bei einer deftigen Kartoffel-suppe und anregenden Gesprächen ausklingen.